Sitzung des Ausschusses f. Jugend, Senioren, Soziales und Sport am 17.02.2010


Die Sitzung fand im kleinen Sitzungssaal des Rathauses in Scheessel statt.
Das Interesse Scheesseler Bürger war so groß, dass die vorhandenen Sitzplätze nicht ausreichten.

Vor Beginn der Sitzung wurde Frau Porrath, die erstmalig als beratendes Mitglied an einer Ausschusssitzung teilnahm, von der Bürgermeisterin verpflichtet.

Das Protokoll der letzten Sitzung am 16.12.2009 wurde verabschiedet.

Den Bericht der Bürgermeisterin übernahm Herr Thies, der über die derzeitige Auslastung der Kindergärten informierte.
Die Kitas Sperlingsweg, Beekstieg, Jeersdorf und Hetzwege sind vormittags voll und nachmittags mit 40% - 60% ausgelastet.
Die Kitas in Westervesede, Wohlsdorf, Westerholz und Ostervesede haben nur ein Vormittagsangebot. Dies ist in Westervesede und Wohlsdorf voll bzw. nahezu voll ausgelastet. In Westerholz (72%) und Ostervesede (60%) könnte die Auslastung besser sein.
Im neuen Schuljahr werden die Zahlen etwa gleich sein.

Zur Diskussion des Haushalts 2010 hatte Herr Thies eine Beschlussvorlage erstellt.
Folgende Themen wurden diskutiert:

soziale Einrichtungen für Ältere

Die Aufwendungen für den Seniorentreff in der Fliederstraße und für den Seniorenbeirat sollen gem. Beschlussvorlage eingestellt werden.

Obdachlosenunterkunft

Die Kosten für die Unterkunft in der Bremer Str. müssen von der Gemeinde getragen werden.

Soziale Einrichtungen für Aussiedler und Ausländer (Asyl-Bewerber)

Auch zu diesen Einrichtungen ist die Gemeinde verpflichtet, die Planansätze wurden daher nicht geändert.

Angebote an Kinder und Jugendliche

Das Kinderferienprogramm, der Zuschuss zum Disco-Bus ("Nachteule") und zum Präventionsrat sind zwar freiwillige Leistungen, bleiben aber unangetastet.
Herr Meyer regte an, für den Disco-Bus mehr Werbung zu machen.

Kindergärten

Auf der Basis der Auslastungszahlen (s. oben) sowie mit Hinweis auf die Ausführungen der Kommunalaufsicht, die den Haushalt genehmigen muss, wurde intensiv über Maßnahmen diskutiert. Einerseits soll jedes Kind ein Angebot haben, andererseits müssen die Kosten gesenkt werden.

Der Kindergarten Westerholz soll geschlossen werden. Angestrebt wird 2011, da beide Erzieherinnen Ende 2010 in den Ruhestand gehen. Falls dies nicht erreichbar ist, soll die Aufgabe spätestens 2013 erfolgen, da der Mietvertrag am 31.12.2013 ausläuft.

Überlegungen, die Nachmittagsangebote teilweise zusammenzulegen, wurden auf Wunsch der SPD auf die nächste Sitzung des Finanzausschusses vertagt.

Der Umbau der Kita Westervesede wird auf 2011 verschoben.

Der derzeitige Kostendeckungsgrad liegt bei 15%. Angestrebt wird eine Verbesserung auf 30%. Die Verwaltung wurde beauftragt, einen Vorschlag zu erarbeiten, der auch eine Gebührenanpassung sowie eine Klausel zur weiteren automatischen jährlichen Anpassung enthalten soll.

Herr Meyer führte aus, dass die Kommunen immer mehr in Kinderbetreuung investieren sollen. Dies wird von Bund und Ländern gefordert. Allerdings wird das benötigte Geld nicht zur Verfügung gestellt. Er forderte die Ratsmitglieder auf, darauf Landtags- und Bundestagsabgeordnete vermehrt und nachdrücklich hinzuweisen und sich mit anderen Organisationen wie z.B. dem Städtetag zusammenzutun, um mehr Geld für die Aufgabe zu bekommen.

Weitere Überlegungen werden unten im Tagesordnungspunkt "Maßnahmen zur Angebotsentwicklung der Kinderbetreuung" dargestellt.

Der Kindergartenzuschuss zum Waldorf-Kindergarten soll in gleicher Höhe wie in den Vorjahren eingestellt werden.

Jugendtreff

Der Jugendtreff wird von allen Ratsmitgliedern als eine sehr gute Einrichtung angesehen. Die pädagogische Leistung der Betreuer wird ausdrücklich gelobt. Dennoch wurde ein gemeinsamer Antrag von UFS, SPD und Grünen um Erweiterung der Öffnungszeit um 1 Tag in jeder 2. Woche mit der Mehrheit der CDU-Stimmen abgelehnt.

Maßnahmen zur Gesundheitspflege

Die Zuschüsse zur Scheesseler Tafel und zum Frühstückstreff sollen unverändert bleiben.

Sportförderung

Der Zuschuss an den Schützenverein Westerholz soll um 10% gekürzt werden.

Waidmannsruh: Sportplätze und Sporthaus

Die geplante Fenster- und Duschensanierung stammt aus dem Konjunkturprogramm des Vorjahres. Allerdings kam die Gemeinde nicht zum Zuge. Die Bürgermeisterin schlug vor, einen sog. Haushaltsrest zu bilden, der für solche Fälle ausdrücklich vorgesehen ist und später zweckgebunden verwendet werden kann. Der Vorteil besteht darin, dass der Haushaltsplan 2010 dann mit diesen Kosten nicht belastet wird.

Sportstätten incl. Bolzplätze

Die Verwaltung wird das Gespräch mit den Vereinen suchen und verschiedene Maßnahmen diskutieren. Dazu gehört auch, dass die Vereine gefragt werden, inwieweit sie einen eigenen Beitrag zu den Kosten der Bewirtschaftung leisten können.

Freibad

Die Bürgermeisterin schlug vor, an Vormittagen außerhalb der Ferien die Kasse unbesetzt zu lassen. In den wenigen Einzelfällen könne die Eintrittskarte bei einer anderen Person, evtl. beim Bademeister, erworben werden. Dies würde zur Reduzierung von Personalkosten führen.
Die Verwaltung wird den Gedanken konkretisieren.

öffentlicher Nahverkehr

Schwerpunkt der Diskussion war der gewünschte Beitritt zum HVV. Dieser wird sich verzögern (heutiger Stand: 1.7.2010) und teurer werden. Der Landkreis hat seine Kostenangaben von ca. 73.000,-- auf 89.000,-- geändert.
Herr Frick wies darauf hin, dass den Bahnhof Scheessel etliche Pendler nutzen, die nicht aus der Gemeinde Scheessel kommen.

Die Verwaltung wurde aufgefordert, mit dem Landkreis nachzuverhandeln.
Der bisher geplante Betrag wurde beibehalten.

Friedhofswesen

Die Kirche hat einen Zuschuss zur Orgel in der Friedhofskapelle beantragt.
Ein Betrag von 500,-- EUR wurde eingestellt.

Als abschließender Tagesordnungspunkt wurden Maßnahmen zur Angebotsentwicklung der Kinderbetreuung diskutiert.
In der Kita Sperlingsweg soll ab 1.8.2010 eine Regelgruppe in eine Integrationsgruppe umgewandelt werden.
Eine Schwerpunktausrichtung einer Krippe in Ostervesede als naturnah mit Bezug zum nahegelegenen Wald und einer Krippe in Wohlsdorf als musisch mit Bezug zur Kreismusikschule in Rotenburg soll von der Verwaltung konkretisiert werden.
Die Kirche hat den Wunsch geäußert, einen eigenen Kindergarten zu installieren. Dazu werden demnächst Gespräche geführt werden, die auf die Ausgestaltung der gemeindlichen Kinderbetreuung Einfluß haben können.
Ein Neubau in Westerholz soll nicht errichtet werden.

In der abschließenden Einwohnerfragestunde wurden besonders zur Kinderbetreuung verschiedene Aspekte aus den Dörfern vorgetragen, die mit berücksichtigt werden sollen.



Ernst Friesecke




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