Müssen Feuerwehreinsätze so sein?


Die Kreiszeitung berichtet über einen   Wohnungsbrand in Scheessel am 2.10.2010

Die   Feuerwehr Scheessel   stellt den Aufwand dar.

Was war passiert?

In einem Wohnhaus hatte ein Fernseher Feuer gefangen. Die Feuerwehr drang ins Haus ein und löschte den Brand.

Welche Mittel setzte die Feuerwehr ein?

36 Feuerwehrleute mit 6 Fahrzeugen und 1 Wärmebildkamera.

Sinn des Einsatzes

Bei einer Meldung eines Wohnhausbrands ist zunächst unbekannt, wie umfangreich der Einsatz werden wird und welche Fahrzeuge benötigt werden. Somit rücken zunächst die verfügbaren Fahrzeuge und Mannschaften aus. Vor Ort stellt man dann aber schnell fest, welchen Umfang man wirklich braucht. Nicht benötigte Einsatzkräfte können ihren Einsatz umgehend abbrechen. Doch dies erfolgt nicht. So stehen etliche Autos ohne Einsatz herum, eine ganze Reihe von Feuerwehrleuten schaut lediglich zu.
Auf den Fotos der Homepage der Feuerwehr Scheessel ist dies auch dokumentiert.
Man kann auf grund der Berichterstattung erkennen, dass im konkreten Fall lediglich ein Fahrzeug benötigt wurde. Die Anzahl der am Einsatz beteiligten Feuerwehrleute dürfte sich auf 3 beschränken.
Eingesetzt wurden 36 Feuerwehrleute mit 6 Fahrzeugen.

Kosten des Einsatzes

Die Kosten des Einsatzes bestehen aus erforderlichen (3 Leute, 1 Auto, Wärmebildkamera) und überflüssigen Kosten (33 Leute, 5 Autos).
Dem Verursacher des Einsatzes, in diesem Fall dem Wohnungsinhaber, wird der Einsatz nach Kostenpauschalen in Rechnung gestellt. Die tatsächlichen Kosten sind möglicherweise höher. In diesem Fall trägt der Steuerzahler einen Teil des Einsatzes.
In jedem Fall werden unnötige Kosten produziert und dem Verursacher des Einsatzes Leistungen in Rechnung gestellt, die nicht erforderlich waren.

Fazit

Wir wollen sicherlich alle eine Feuerwehr, die auch in kritischen Situationen wie beispielsweise dem Brand des Kunstgewerbehauses umfangreich hilft. Es kann aber nicht sein, dass Einsatzkosten regelrecht produziert werden. Denn diese Überdimensionierung hat Methode. So rücken bei einem einfachen Unfall eines Fahrzeuges ohne Beteiligung weiterer Fahrzeuge schnell mal 4 Feuerwehr-Fahrzeuge mit über 20 Mann aus. Es steht außer Frage, dass diese nicht zum Einsatz kommen können. 2 kümmern sich um Insassen, 2 regeln den Verkehr. Die 6 Feuerwehrleute eines Fahrzeugs reichen also aus. 3 Fahrzeuge sowie rund 15 Feuerwehrleute stehen herum, werden dem Verursacher aber in Rechnung gestellt. Nicht jeder kann diese Kosten auf eine Versicherung abwälzen.

Der betroffene Bürger dürfte einen Großteil der Kosten als unberechtigt zurückweisen können.

In den Haushaltsplanungen wird die Feuerwehr wieder erhebliche Mittel für Fahrzeuge fordern. Diese Forderungen sind bezüglich ihrer Berechtigung allerdings zu hinterfragen.

Ernst Friesecke, 4.10.2010



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